Begriff des Monats: Bloatware

Bloatware

Lästige Apps auf dem Handy, die sich nicht deinstallieren lassen. Die Fragezeichen, die im Kopf entstehen, wenn man Programme auf dem Rechner entdeckt, von denen man nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Und der ständige Kampf um den verbleibenden Speicherplatz der Endgeräte. Wem diese Szenarien bekannt vorkommen, dem sollte auch bewusst sein, mit was sie/er es hier zu tun hat. Und genau deshalb schauen wir uns den Begriff Bloatware mal genauer an.

Was ist Bloatware?

Bloatware ist eine Mischung aus den Wörtern bloat (englisch für aufblähen) und Software. Klingt genau nach dem, was es ist: Nicht wirklich vorteilhaft!

Es gibt verschiedene Herangehensweisen, um den Begriff Bloatware zu definieren:

1. Software, die mit unnützen Funktionen beladen ist

Ein Programm, das mehr als nur die benötigten Funktionen abdeckt, ist Bloatware. Hier besteht die Gefahr, dass die relevanten Funktionen zwischen all den unnützen Zusätzen untergehen. Die Verwendung wird deutlich komplizierter und hält die NutzerInnen eher auf, als dass sie eine Erleichterung bei der Arbeit darstellt.

2. Software, die mehr Ressourcen in Anspruch nimmt als vergleichbare Alternativen

Ein Programm, das mehr Anforderungen an die Hardware des Systems stellt als vergleichbare Anwendungen. Es nimmt mehr Speicherplatz und mehr Rechenleistung in Anspruch und bringt deshalb auch mehr Verzögerungen und Ausfälle mit sich.

3. Software, die bereits vorinstalliert ist

Ein Programm, das auf einem Endgerät bereits mit dem Betriebssystem vorinstalliert wurde. Weil AnwenderInnen nicht wissen, dass dieses Programm bereits auf ihrem Endgerät installiert ist, können sie es meist erst spät als Quelle eines vollen Speichers und einer Minderung der Geräteleistung ausfindig machen.

Im Zuge dessen: Auch Software, deren Ausführung beim Start des Endgeräts automatisch veranlasst wird fällt unter diese Kategorie der Bloatware, wenn sie nicht direkt startklar sein soll.

Nachteile von Bloatware für AnwenderInnen und EntwicklerInnen

Die unnötige Inanspruchnahme von Systemressourcen

Wie bereits erwähnt sorgt Bloatware dafür, dass der Speicherplatz des Endgeräts schneller gefüllt ist und die Leistung erheblich reduziert wird. Das scheint auf den ersten Blick nicht besonders schädlich zu sein, kann jedoch im Laufe der Zeit einiges an Kapazitäten kosten.

Es wird schwerer, den Überblick zu behalten

Je mehr Bloatware, desto schwieriger wird es für AnwenderInnen den Überblick zu behalten. Sie klicken sich durch unzählige Funktionen auf der Suche nach der, die sie gerade für ihre Arbeit benötigen. Dabei ist es natürlich auch mal verlockend, sich hier und da mal auszuprobieren und einen anderen Weg, die anstehende Arbeit zu erledigen, zu finden. Das kostet Zeit und die Unternehmen natürlich auch Geld. Die Arbeit wird ineffizienter, sodass der Unternehmenserfolg abnehmen könnte, ohne dass jemand den Grund dafür bemerkt.

Wie kommt es zu Bloatware und was können Unternehmen dagegen tun?

Die Einzigen, die wirklich von Bloatware profitieren, sind die HerstellerInnen selbst. Mit dem Verkauf und der Installation dieser Programme wird hauptsächlich ein Ziel verfolgt: die Mittel des Marketings so nutzen, dass zusätzlich zum eigentlichen Produkt einige weitere Funktionen verkauft werden und der direkte Gewinn somit noch weiter steigt.

Mal abgesehen von Trialware (Testversionen, die nach Ablauf des Demozeitraums ungenutzt auf dem Endgerät verweilen) oder Adware (Werbung in Form von Pop-up-Fenstern) kann auch ein Enterprise-Content-Management (ECM) mit zu vielen Funktionen, die nichts miteinander zu tun haben, Bloatware sein.

Unternehmen können die oben genannten Auswirkungen dieser ungewollten Software vermeiden, indem sie folgende Schritte beachten:

  • Das Herunterladen von Software auf unseriösen Seiten sollte vermieden werden. Es kann vorkommen, dass bei der Installation von relevanter Software ein übersehbares Häkchen gesetzt ist, das im gleichen Zuge Bloatware installiert, ohne dass NutzerInnen davon mitbekommen.
  • Die Anschaffung neuer digitaler Lösungen sollte genau bedacht sein und durch ein Beratungsgespräch mit einer/m ExpertIn begleitet werden.
  • Es ist bei neuen Systemen darauf zu achten, dass nur die Funktionen abgedeckt werden, die auch wirklich benötigt werden. Um herauszufinden, welche das sind, sollten nicht nur EntscheidungsträgerInnen, sondern ebenfalls die AnwenderInnen mit ins Boot geholt werden.
  • Statt viele zusammenhanglose Funktionen zu vereinen, können Systeme mit der Hilfe von Plug-ins und Schnittstellen flexibel an die Veränderungen der Wünsche und Ansprüche eines Unternehmens angepasst werden – dies gilt natürlich gleichermaßen für die Erweiterung von Systemen.

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