Begriff des Monats: Employability

Employability

Employability – Ein englischer Begriff, den in Zeiten von New Work & Co. mit Sicherheit viele schon einmal gehört haben, meist jedoch nicht wirklich wissen, wo sie ihn richtig einordnen können. Uns ging es genauso und deshalb fragen wir uns heute: Was ist Employability und welche Rolle spielt sie für Unternehmen, die digitale Lösungen einsetzen?

Was ist Employability?

Der Begriff Employability lässt sich mit dem Wort Beschäftigungsfähigkeit ins Deutsche übersetzen. Wie die deutsche Bezeichnung bereits vermuten lässt, geht es darum, zu bewerten, wie fähig ein Mensch ist, am Arbeitsmarkt teilzunehmen. Die Vorgehensweise bei dieser Bewertung ist grundlegend immer gleich:

Wir vergleichen die Anforderungen des Arbeitsmarktes bzw. der ArbeitgeberInnen mit den Bedingungen, die die Arbeitnehmenden erfüllen können.

Die Formel bleibt dabei zwar immer gleich, was sich jedoch individuell verändert, sind die Variablen. Denn:

  1. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich stetig! Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels verändern sich die Ansprüche der Arbeitgebenden und das Angebot an Arbeitnehmenden regelmäßig. Ganz davon abgesehen, dass sowieso nicht jedes Unternehmen die gleichen Faktoren voraussetzt.
  2. Jeder Mensch unterscheidet sich in seinen Kompetenzen, seiner Arbeitsweise, der Moralvorstellung und vielen weiteren Eigenschaften.

Aus diesen beiden Gründen wird die Employability von Menschen nie vollkommen identisch sein.

Beispiele für Faktoren, die verglichen werden:

Arbeitgebende Partei fordert…

Arbeitnehmende Partei bietet…

Auskunftsfähigkeit der Mitarbeitenden

Eigeninitiative

Individuelle Weiterentwicklung

Zielorientiertes Handeln im Team

Körperliche Leistung

Expertise und Erfahrung

Bereitschaft Engagement aufzubringen

Lernbereitschaft

Offenheit und Teamfähigkeit

Gesundheitliche Belastbarkeit

Die Beschäftigungsfähigkeit spielt also vor allem initial in Bewerbungsprozessen eine große Rolle, denn hier wird geprüft, ob sie den Anforderungen des Unternehmens entspricht. Ist das der Fall, wird die Person bestenfalls eingestellt. Ist die Differenz jedoch zu groß, geht die Suche weiter – wir kennen es alle.

Es ist also klar: Die Employability eines Menschen sorgt nicht nur dafür, dass die Karrierechancen steigen, sondern auch, dass die/der Einzelne die Möglichkeit hat, sich selbst weiterzuentwickeln – ob aus persönlichen Gründen oder aber, um sich an den Wandel des Arbeitsmarktes anzupassen.

Was bedeutet Employability aus Unternehmenssicht?

Wir haben schon gelernt: Employability sagt viel über die Kompetenzen und Eigenschaften der Arbeitnehmenden aus. Das Ganze klingt sehr einseitig, ist es aber gar nicht. Deshalb die Frage: Worauf müssen die Unternehmen eigentlich achten?

Auch Unternehmen müssen sich anpassen

Nicht nur Arbeitnehmende sollten heutzutage dafür sorgen, dass ihre Employability den Ansprüchen des Marktes und der Arbeitgebenden entspricht. Denn auch die Unternehmen selbst sollten – besonders in Zeiten des Fachkräftemangels – ihre Ansprüche und Recruiting-Prozesse überdenken. Macht es heutzutage noch Sinn, auf die passende Bewerbung zu warten? Oder sollten Unternehmen lieber selbst auf die Suche gehen und beispielsweise auf Social Media-Plattformen aktiv werden und neue Formen der Personalgewinnung nutzen – Stichwort Reverse Recruiting

Eins ist sicher: Das Argument „Es war doch schon immer so!“ hat heutzutage keinen Platz mehr, denn auch Unternehmen müssen lernen zu unterscheiden, welche Kompetenzen unabdingbar sind und welche gegebenenfalls noch erlernt werden können.

Was sagt die Employability über die Digitalisierung aus

Employability und Digitalisierung – zwei Themen, die im ersten Moment vielleicht nicht offensichtlich zueinanderpassen oder miteinander zu tun haben. Schaut man aber genauer hin, ändert sich das ganz schnell.

Denn: Das Thema Digitalisierung ist in jeder Branche relevant – ganz einfach, weil es die Zeit, in der wir JETZT leben und arbeiten, erfordert. Die Digitalisierung zum Gegenstand aller Unternehmensbereiche zu machen, um immer das bestmögliche aus allen Situationen herauszuholen, mit dem Fortschritt zu gehen und stetig zu optimieren, gilt demnach auch für den Bereich der neuen MitarbeiterInnen.

Es gibt Faktoren, die Mitarbeitende erfüllen können, um die Digitalisierung im eigenen Unternehmen zu begünstigen. Beispiele hierfür sind:

  • Offenheit
  • Technikaffinität
  • Lernbereitschaft
  • Und noch vieles mehr…

Achten ArbeitgeberInnen also darauf, dass die Employability den Anforderungen bezüglich der digitalen Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens entspricht und es so wenig Differenzen wie möglich gibt, schafft es sich selbst die perfekten Voraussetzungen für die Digitalisierung seiner Prozesse.

Denn die Prozessdigitalisierung erfordert nicht nur Zeit und finanzielle Ressourcen für eine detaillierte Planung der Umsetzung, sondern ebenfalls ein offenes Mindset und damit auch eine positive Einstellung gegenüber Veränderungen – besonders wenn es um die eigene Arbeitsweise und -struktur geht. Hier sollten alle an einem Strang ziehen und den Weg in eine papierlose Zukunft gemeinsam gehen.

Sie möchten mehr über die Digitalisierung von (Geschäfts-)Prozessen erfahren? Dann schauen Sie doch bei unserem Begriff Prozessdigitalisierung vorbei.

Employability ist nicht festgefahren - Sie lässt sich beeinflussen

Wir haben nun häufiger erklärt, dass die Employability sehr individuell und stark abhängig von einigen Faktoren ist. Aus diesem Grund lässt sie sich auch stark beeinflussen. So kann beispielsweise einem Unternehmen im Laufe der Zeit auffallen, dass ihnen Technikaffinität gar nicht so wichtig ist, solange die/der BewerberIn eine hohe Lernbereitschaft aufweist und sich dadurch erfordertes Wissen einfach aneignen kann. Aber auch BewerberInnen können ihre eigene Employability in die für sie richtige Richtung lenken. So kann beispielsweise ein Mensch, der mit Technik nichts am Hut hat, Wissen beschaffen und anwenden, sich mit Soft- und Hardware vertraut machen und so seine eigene Employability an den Wandel der Zeit anpassen.

Die Aufgabe der Unternehmen dabei ist es, den ArbeitnehmerInnen die bestmöglichen Voraussetzungen für die Entwicklung ihrer Employability zu bieten.

Wir betrachten den Begriff Employability also als…

  1. …die Idee des lebenslangen Lernens, um als arbeitnehmende Person mit der Zeit gehen und sich so stetig weiterentwickeln zu können.
  2. …das Hinarbeiten auf eine Zukunft, in der der Unternehmenserfolg gesichert ist.

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