Unternehmenskultur – ein Begriff, der besonders im Kontext von New Work und der Selbstverwirklichung am Arbeitsplatz fällt. Und weil diese Themen heutzutage immer häufiger aufkommen, stellen sich viele Menschen – sowohl ArbeitgeberInnen als auch ArbeitnehmerInnen – die Frage: Wie sieht die Unternehmenskultur meiner Firma überhaupt aus? Wurde sie offiziell festgehalten und wenn ja, hält sie das, was sie verspricht? Um diese beiden Fragen beantworten zu können, ist es erstmal wichtig, überhaupt zu wissen, was hinter dem Wort steckt. Genau dafür sind wir da.
Was ist eine Unternehmenskultur?
Die Bezeichnung Unternehmenskultur verrät eigentlich schon größtenteils, was dahintersteckt. Sie beschreibt nichts anderes als die Kultur eines Unternehmens. Um den Begriff also genauer definieren zu können, müssen wir wissen, was eine Kultur überhaupt ist.
Der Kulturbegriff ist weitgefasst und kann in verschiedenen Bereichen wie Psychologie, Geschichte, Religion oder eben auch Wirtschaft unterschiedlich spezifiziert werden. Im Allgemeinen fallen darunter alle Werte, Normen und sonstige erlernte Verhaltensweisen wie beispielsweise Traditionen und Sitten, Umgangsformen, Essgewohnheiten oder Wohnstandards.
Kultur wird oft als Gegensatz der Natur bezeichnet, denn verglichen mit ihr wurde die Kultur vom Menschen erschaffen und wird tagtäglich durch ihn geprägt. Verändern sich grundlegende Verhaltensweisen des Menschen, passt er beispielsweise Traditionen, die wiederum ein Teil der Kultur sind, an. Wir könnten also sogar so weit gehen, zu sagen, dass die Beziehung zwischen Menschen und Kulturen wechselseitig ist. Sie ist Teil eines jeden Individuums, sorgt für das Gefühl von Zugehörigkeit und hat einen großen Einfluss sowohl auf jede/n Einzelne/n, als auch auf unsere gesamte Gesellschaft. Im besten Fall bietet Kultur trotz ihres großen Einflusses genug Raum, um sich individuell entwickeln zu können.
Woher kommt sie und warum gibt es sie?
Man könnte behaupten, die Unternehmenskultur eines jeden Unternehmens ist eigensinnig. Denn obwohl es die Möglichkeit gibt, sie schriftlich festzuhalten und so an andere weiterzugeben, lässt sie sich nicht einfach durch UnternehmerInnen und Führungskräfte definieren. Man könnte sie als Persönlichkeit des Unternehmens bezeichnen – und wer lässt sich schon gerne vorschreiben, wie man zu sein hat? 😉
Die Unternehmenskultur wird durch folgende Faktoren geprägt:
Verhaltensweisen und Regeln:
- Wie begrüßt man sich am Arbeitsplatz?
- Du oder Sie?
- Ist persönliches Feedback gewünscht?
- Arbeitet jede/r für sich oder ist Teamwork gefragt?
- Bleiben die Türen im Büro offen oder werden sie geschlossen?
Führungsstil:
- Gibt es traditionell steile oder eher flache Hierarchien?
- Sind die Vorgesetzten für ihre Mitarbeitenden erreichbar?
- Werden Entscheidungen gemeinsam oder nur in der Führungsebene getroffen?
- Wie sehen Fehler- und Lobkultur aus?
Arbeitsklima:
- Besteht das Gefühl von Loyalität und Zusammenhalt zwischen den KollegInnen?
- Wenn ja, gilt das ebenfalls für die Führungskräfte?
- Gibt es Möglichkeiten, die Work-Life-Balance zu fördern? Darunter fallen beispielsweise das Angebot im Homeoffice zu arbeiten, ein Pausenraum mit verschiedenen Unterhaltungsmöglichkeiten oder Teamevents (bei denen die Mitarbeitenden auch mal eine Begleitung mitbringen dürfen).
Eine gesunde Unternehmenskultur sorgt dafür, dass sich alle am Arbeitsplatz wohlfühlen und Spaß an der Arbeit haben. Sie bewirkt nicht nur bei den Mitarbeitenden ein Sicherheits- und Zugehörigkeitsgefühl, sondern hilft zusätzlich auch den Führungskräften, weil eine gute Unternehmenskultur zu einem angenehmen Arbeitsklima beisteuert.
Wichtig im Hinterkopf zu behalten ist, dass eine von Führungskräften definierte Unternehmenskultur nah an der (gelebten) Realität sein sollte. Andernfalls kann eine positiv gedachte Unternehmenskultur negativ werden und es entsteht schnell der Eindruck, dass für die Außenwelt ein Bild geschaffen wird, das dem echten Arbeitsleben aber so gar nicht gleicht.
Was zeichnet eine positive Unternehmenskultur aus?
- Alle begegnen sich auf Augenhöhe
- Jede/r hat die Möglichkeit, sich individuell zu entwickeln
- Das Teambuilding wird gefördert
- Der Informationsaustausch gelingt einfach und schnell
- Feedback ist erwünscht
- Fehler werden genutzt, um dazuzulernen
Die Folgen einer negativen Unternehmenskultur
Stellt sich heraus, dass die Kultur des eigenen Unternehmens doch nicht so positiv ist wie gedacht, kann das gravierende Konsequenzen für den Unternehmenserfolg haben. Es beginnt mit schlecht gelaunten Mitarbeitenden, Kündigungen, schlechten Bewertungen auf Webseiten wie Kununu. Daraus ergibt sich, dass die Qualität der Arbeit abnimmt, und ab dem Moment wird es auch für Stakeholder relevant. Einfach gesagt: Eine negative Unternehmenskultur kann der Grund sein, weshalb das Unternehmen scheitert.
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