Jetzt dann alles digital oder was?
Ist digital die Lösung und was bedeutet digital denn genau? Wir klären auf und zeigen Ihnen Beispiele.
Der Begriff „digital“ hat viele Bedeutungen, doch meistens nutzen wir ihn im technischen Zusammenhang. Hier bedeutet digital die Datenübertragung über elektrische oder elektromagnetische Signale. Dabei gibt es nur die zwei Zustände „an“ und „aus“.
Und auch dem Begriff „Digitalisierung“ lassen sich mehrere Bedeutungen zuordnen. Im ursprünglichen Sinn beschreibt er die Umwandlung von (analogen) Daten in digitale Formate und die anschließende Speicherung.
Häufig wird der Begriff der Digitalisierung mit der digitalen Transformation in Verbindung gebracht, die einen andauernden, auf digitalen Technologien basierenden Veränderungsprozess beschreibt und die gesamte Gesellschaft betrifft. Man bezeichnet diesen Prozess auch als digitalen Wandel.
Im privaten Umfeld bewegen wir uns zu einem großen Teil bereits digital. Online Banking, eBook-Reader und Social Media sind aus dem Alltag der meisten kaum noch wegzudenken. In Deutschland sind bereits 94% der Bevölkerung im Internet unterwegs (Quelle: Digital 2021 Deutschland – We Are Social Deutschland).
Doch warum ist es sinnvoll, digital zu sein? Und vor allem in welchen Bereichen?
Beginnen wir mit der Verfügbarkeit sämtlicher Informationen an allen Orten der Welt. Früher, als die Informationen an Papier – zum Beispiel in Form von Lexika – gebunden waren, musste man für die Recherche zu einem bestimmten Thema zuerst in die örtliche Bibliothek gehen (wenn man nicht selbst eine kleine Bibliothek zu Hause hatte). Manchmal war genau das Buch, das man brauchte, bereits ausgeliehen. Zusätzlich musste man die Bücher allesamt nach einer gewissen Zeit wieder zurückgeben – also lieber alle benötigten Seiten kopieren und für den Fall der Fälle nochmal bei sich ablegen.
Schon gewusst? Das Gegenteil von digital ist nicht unbedingt analog! Denn beides sind Signale. Analoge Signale bestehen aus einem kontinuierlichen Datenstrom und liefern sehr genaue Informationen. Digitale Signale sind üblicherweise binärcodiert und somit verlustbehaftet. Ein Beispiel: eine Stimme ist ein analoges Signal, das als Schallwellen in unserem Ohr ankommen. Dieses Signal deckt ein breites Spektrum an Frequenzen ab – auch Frequenzen, die unser Ohr gar nicht erfassen kann. Wenn wir eine analoge Stimme aufnehmen und im digitalen MP3-Format speichern, werden nur alle paar Sekundenbruchteile Informationen erfasst, die aneinandergereiht für das „normale“ menschliche Ohr wie das Original klingen. Je nach Abtastrate kommt das digitale Ergebnis der analogen Version mehr oder weniger nahe. Frequenzen, die das menschliche Ohr nicht erfassen kann, werden einfach weg gelassen. Wenn wir von digitalen und nicht digitalen Informationen sprechen, dann meinen wir meist digitale und papierbasierte Informationen.
Heutzutage sind nahezu alle Informationen auch in digitaler Form vorhanden. Eine grundlegende Themenrecherche ist von überall auf der Welt aus – nur mit vorhandener Internetverbindung – möglich. Für tiefergehende Informationen muss man eventuell für diese zahlen, aber auch dann sind sie meistens nur ein paar Klicks entfernt.
Für Notizen, Kontaktdaten und Kalendereinträge brauchte man vor der Digitalisierung mindestens eine Art kleines Buch und einen Stift. Diese Dinge mussten immer und überall dabei sein ansonsten war kein Überblick über alles Geplante möglich. Heute ist das Smartphone bei den meisten Menschen der ständige Begleiter und vereint sämtliche Funktionen in einem Gerät.
Und was wären wir ohne die vielen Möglichkeiten des Streamings? Von YouTube über die Streaming-Angebote der TV-Sender bis hin zu Netflix und Co. ermöglichen es uns diese Anbieter, jederzeit und überall unterhalten zu werden. Wir sind nicht mehr angewiesen auf das Fernsehprogramm, DVDs, Blu-rays oder die VHS-Kassetten, deren Inhalte man irgendwann dann auch auswendig kennt.
Die Digitalisierung machte unser Leben einfacher, flexibler und auch schneller. Ebenso gilt es aber, gewissenhaft mit ihr umzugehen – wahllose Datenverbreitung, dauerhafte Verfügbarkeit von Informationen und Daten, schnelle Verbreitung und verstärkte Transparenz bieten neue und andere Arten der Angreifbarkeit. Und vergessen wir nicht: manche Dinge lassen sich einfach nicht digitalisieren, wie zum Beispiel die Umarmung eines lieben Menschen…
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