Kreativitätsbremse Homeoffice?

Wie abhängig ist unsere Kreativität vom klassischen Büro?

Homeoffice – ein entscheidender Faktor in Zeiten des Fachkräftemangels. Bieten Unternehmen keine Möglichkeiten, remote zu arbeiten, ist das für den Großteil von potenziellen BewerberInnen schon ein Grund, die Bewerbung doch nicht abzuschicken. Willst du als Unternehmen konkurrenzfähig sein, musst du einen bestimmten Tagessatz an Homeoffice anbieten – das ist mittlerweile in den meisten Branchen ein ungeschriebenes Gesetz.

Selbstverständlich gibt es durch den Einsatz des mittlerweile gar nicht mal mehr so unkonventionellen Organisationsansatzes ganz neue Möglichkeiten. Mitarbeitende können flexibler agieren und Zeit, die beispielsweise sonst der lange Arbeitsweg in Anspruch nimmt, für die eigentliche Arbeit nutzen. Vorteile über Vorteile… klingt modern, effizient und innovativ! Studien beweisen jedoch, dass die Arbeit in den eigenen vier Wänden ganz andere Auswirkungen auf unsere Arbeitsweise haben kann. Stichwort: Kreativität!

Kreativität treibt die Innovation voran

Die menschliche Kreativität ist der Grundbaustein für alles, was wir bisher erreicht haben. Denn wo es keine Idee gibt, kann auch niemand dafür sorgen, dass die Umsetzung vorangetrieben wird und wir uns bzw. unsere Produkte/Arbeit sich weiterentwickeln.

Der Begriff Kreativität leitet sich von dem Verb kreieren ab und steht für die Fähigkeit, etwas Neues bzw. Originelles zu entwickeln. In der sogenannten Alltagskreativität geht es primär um den Nutzen, der aus dem Erschaffenen gezogen werden kann. So ist eine Person beispielsweise besonders kreativ, wenn sie eigenständig einen Lösungsweg zu einem bestehenden Problem finden kann.

Was hat das Ganze jetzt mit dem Homeoffice zu tun?

Mehrere Studien beschäftigen sich mit dem Thema Kreativität im Homeoffice. Kein Wunder, denn seit der Pandemie ist die Anzahl an Beschäftigten, die ihre Arbeit in den eigenen vier Wänden erledigen, weiter gestiegen. Laut dem Bitkom e. V. (Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche) arbeiteten im Jahr 2022 sogar die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland vollständig oder teilweise im Homeoffice. Umso erschreckender ist es, dass laut einer Studie im Auftrag der O2 Telefónica in Deutschland nur 14% der Befragten angaben, im Homeoffice produktiver zu sein als im Büro. Sogar 71% der Führungskräfte stellen die These auf, dass ein Team, das örtlich separiert ist, weniger kreativ sei. Auf der einen Seite steht da also diese innovative Art der Arbeit, die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden voranbringen und für mehr Work-Life-Balance und ein besseres Arbeitsklima sorgen soll, während auf der anderen Seite der Großteil an Erfahrungsberichten zeigt, dass wir im Homeoffice nicht so kreativ und produktiv arbeiten können wie im Büro Wir müssen uns gar nicht so lange fragen, woran das liegt, denn die Antwort liegt auf der Hand: Am fehlenden persönlichen Kontakt. Laut einer Statistik auf statista.com, in der die Nachteile von Homeoffice ermittelt wurden, gaben 74% der Befragten an, dass der fehlende Direktkontakt zu KollegInnen für Sie der ausschlaggebende Nachteil von Homeoffice darstelle. Es ist kein Geheimnis, dass unser Kreativitätsfluss vollkommen abhängig von sämtlichen äußeren und daraus folgenden inneren Impulsen ist. Tagtäglich entwickeln wir aus Reizen Ideen und daraus wiederum ganze Projekte. Wenn wir uns also unsere gesamte Arbeitszeit lang allein in einem Zimmer „verkriechen“ und nur im dringenden Notfall mit unseren KollegInnen kurz über einen Chat oder per Anruf sprechen, ist es kein Wunder, dass uns bei den wenigen Reizen und Impulsen keine neuen Ideen kommen!

Unsere Erfahrung

Wir gehen gerne mit der Zeit und sind gerne flexibel, denn hin und wieder hat jede/r mal solche Tage, an denen man am liebsten nicht das Haus verlassen und konzentriert ohne Unterbrechungen arbeiten möchte. Trotz allem schätzen wir die Verbundenheit mit dem Büro und unseren KollegInnen sehr und freuen uns über jeden Plausch an der Kaffeemaschine und jede gemeinsame Mittagspause.

Lange Denkprozesse, die allein im Homeoffice vermutlich mehrere Minuten in Anspruch nehmen, sind im Büro wiederum mit nur einem schnellen Zuruf wie „Welches Wort passt besser… Was meinst du?“ erledigt.

Aus diesen Gründen sind wir Fan von einem gesunden Mix aus beidem. Der Wechsel aus Büro und Homeoffice stellt die perfekte Grundlage für einen Beruf, der sowohl Kreativität als auch fokussiertes Arbeiten erfordert, dar.

Wir empfehlen: Für konzentriertes Arbeiten, bei dem keinerlei Störungen erwünscht sind, eignen sich die eigenen vier Wände gut. Natürlich sofern die Voraussetzung eines eigenen, vom Alltagsgeschehen gelösten Arbeitsplatzes gegeben ist. Währenddessen ist es viel effizienter für Meetings, Brainstormings und weitere kreative Aufgaben ins Büro zu kommen und den Austausch mit den Mitmenschen zu suchen.

Positiver Nebeneffekt des Ganzen: Es ist gar nicht mehr so schwer, eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu schaffen, wenn man die Arbeit und Gedanken regelmäßig im Büro sammeln kann 😉

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